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Zur Erinnerung - heute ist Ev.-Luth. Pfarramt Dittmannsdorf / Gornau / Witzschdorf Pfarrer Uwe Büttner Eisenstraße 4, 09405 Gornau Telefon: (03725) 5239 |
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Sie sind hier: Home Startseite Andacht Andacht![]() Gedanken zur Jahrslosung 2021 Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist! Lukas 6,36 Liebe Leser des Gemeindeboten ! „Woher wussten die, was wir jetzt brauchen?“ – habe ich mich gefragt, als die Jahreslosung gedruckt vor mir lag. Als die Jahreslosung ausgewählt wurde, schien noch alles „seinen Gang zu gehen“. Es war noch nicht absehbar, wie viele scheinbar sichere Lebensbedingungen wegbrechen können. Was das bedeuten wird, wenn überforderte Eltern und verunsicherte Kinder miteinander klar kommen müssen, war noch kein Thema. Ich will die Liste der neuen Erfahrungen nicht noch länger machen. Sie kennen die vielen Veränderungen, mit denen wir seit einem ¾ Jahr zurecht kommen müssen, genauso gut wie ich. Keiner ahnte, wir gereizt wir das Jahr 2021 beginnen werden. Und dann diese Aufgabe: „Seid barmherzig“. Ja, barmherzigen Umgang miteinander brauchen wir dringend! In stabilen Zeiten, in komfortablen Situationen kann ich darüber frei entscheiden, ob ich barmherzig sein oder mich über Jesus Gebot hinwegsetze will. In diesen Fällen ist die klare Ermahnung und ein Hinweis auf die Konsequenzen der Ignoranz (Ich meine Gottes Gericht am Jüngsten Tag) sehr angebracht. Unsere Zeit ist aber nicht stabil und komfortabel nur für manche. Wir sind an unsere Grenzen gestoßen: an die Grenzen der Kraft und an die Grenze des Machbaren. Auch ein entschiedener Atheist steht der Tatsache gegenüber: Wir haben es nicht mehr im Griff. Da ist Barmherzigkeit plötzliche eine echte Heldentat, die richtig was kostet. Ich musste lernen: Um barmherzig zu sein, brauche ich zwei Dinge: die nötige Kraft und eine gute Idee. Da beide nicht auf Bäumen wachsen, darf ich die Frage stellen: Wie kommen ein „Herz das Erbarmen hat“ und die Erkenntnis einer griffigen Möglichkeit zu mir? Dazu fällt mir eine kleine Begebenheit der Epiphanias-Woche ein: Wenn es möglich ist, gönne ich mir in dieser Zeit mal einen ausgedehnten Spaziergang durch meinen Heimatort. Natürlich abends. Ich möchte den Schmuck der Weihnachtszeit sehen und genießen. Mit dem Genießen wollte es nicht so recht klappen. Die schweren, problembeladenen Gespräche der letzten Wochen gingen mir durch den Sinn. Unterwegs sehe ich das Schaufenster eines ehemaligen Lebensmittelgeschäftes. Die heutigen Besitzer haben es geschmackvoll geschmückt. In der Mitte dreht sich eine große Pyramide. Ich sehe die drei Stockwerke auf Augenhöhe. Die geschnitzten Figuren haben ausdrucksstarke Gesichter: erstaunte Hirten, edle Weise (vielleicht etwas zu streng?), freudestrahlend Maria und nachdenklich Joseph. Mittendrin das Jesuskind in der Krippe: Es streckt die Ärmchen aus, als würde es mich meinen und hat ein unglaublich liebevolles Gesicht. Dieser Augenblick berührte mein Herz. Deshalb kam Jesus zu uns, so ist ER: ER nimmt die kraftlose Hand, ER erfüllt das zitternde Herz, ER nimmt in den starken Arm. In diesem Augenblick wurde mir unglaublich warm ums Herz und ich hatte Tränen in den Augen. Auf dem restlichen Weg hatte ich Zeit zum Gebet: Danke Jesus, dass ich bei dir finde, was ich heute brauche: Kraft, Nachschub an Liebe, Heilung für Seele, Hoffnung zum Weitergeben. Wer mich beobachtete, war sicher verwundert über den Mann mit Mütze, der Selbstgespräche führt. Aber das störte mich nicht, ich war von großer Zuversicht erfüllt. Da wir ja in Gottesdiensten zur Weihnachtszeit nicht singen durften (Das holen wir dieses Jahr alles nach – macht euch was gefasst…!), will ich gerne Liedverse zitieren, die ausdrücken, was ich fühlte: Ich steh an deiner Krippen hier, o Jesu, du mein Leben; ich komme, bring und schenke dir, was du mir hast gegeben. Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn, Herz, Seel und Mut, nimm alles hin und lass dir's wohlgefallen. Ich sehe dich mit Freuden an und kann mich nicht satt sehen; und weil ich nun nichts weiter kann, bleib ich anbetend stehen. O dass mein Sinn ein Abgrund wär und meine Seel ein weites Meer, dass ich dich möchte fassen! Wann oft mein Herz im Leibe weint und keinen Trost kann finden, rufst du mir zu: »Ich bin dein Freund, ein Tilger deiner Sünden. Was trauerst du, o Bruder mein? Du sollst ja guter Dinge sein, ich zahle deine Schulden. Ein gesegnetes Jahr wünscht Ihnen und Euch Pfarrer Uwe Büttner |
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